
Es ist aber nicht möglich, nur vom thermischen Verhalten eines einzelnen Bauteils auf die thermische Behaglichkeit in einem Raum zu schließen. Zur Beurteilung dieser Behaglichkeit müssen zumindest folgende Faktoren betrachtet werden:
- raumumschließende Bauteile
- solarer Zustrahlung
- Wärmeeinträge
- Wärmeausträge
- Speicherfähigkeit der Einrichtung
- Nutzerverhalten
Was gefährdet den sommerlichen Wärmeschutz?
- Große Fensterflächen ohne Sonnenschutzmaßnahmen
- Geringe Anteile insbesondere innen liegender wärmespeichernder Bauteile
- unzureichende Wärmedämmung
Wichtig für den sommerlichen Wärmeschutz
Einfluss des FenstersBei heutigen Dämmstandards der opaken Gebäudehülle erfolgt nahezu der gesamte solare Wärmeeintrag über die Fenster. Daher sind zumindest folgende Punkte zu beachten:
- Ausrichtung der Fenster
- Verhältnis Fensterfläche zu Raumgrundfläche
- Möglichkeiten äußerer Verschattung
- Energiedurchlassgrad des Glases
Einfluss der Dämmung
Bei Außenbauteilen gilt: Außen liegende Wärmedämmschichten und innen liegende wärmespeicherfähige Schichten wirken sich günstig auf das sommerliche Raumklima aus.
- Da alle Bauteile eines Raumes das sommerliche Erwärmen der Raumluft beeinflussen, ist der Einfluss des Wärmespeichervermögens von außenliegenden Dämmstoffen unbedeutend.
- Die Masse der Wärmedämmung hat keinen Einfluss auf ihr Dämmverhalten. Wichtig sind eine entsprechend niedrige Wärmeleitfähigkeit und eine bestmöglich dimensionierte Dicke.
Sonstige Einflüsse auf die Raumtemperatur:
- Nächtliches Lüften (Wärme, die von wärmespeichernden Oberflächen tagsüber gespeichert wird, kann nachts durch Lüften wieder abgeführt werden)
- Interne Wärmequellen (Wärmelasten im Raum so gering wie möglich halten, wie z.B. effiziente Beleuchtung)
- Bauart der begrenzenden Bauteile (Die Wahl der Bauteile Wand, Dach und Boden müssen in Kombination, nicht nur als Einzelbauteile, gesehen werden.)
Was also tun?
- Wärmezufuhr von außen gering halten
- höchstmögliche Wärmedämmung mit niedriger Wärmeleitfähigkeit
- äußere Verschattung der Fenster
- tagsüber Fenster geschlossen halten
- Wärmegewinne im Raum gering halten
- Innenoberflächen sollen Wärme speichern können
- Massivbauweise oder zusätzliche Beplankung bei Trockenbauweise
- Nachtlüftung