Referenzobjekt

Josefhof Graz

Architekt
Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH
Saint-Gobain Austria Berater
Jens Koch (RIGIPS) & Christian Grau (ISOVER)
Bauherr
Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau
Standort

Haideggerweg 38 Graz 8044 Österreich

Für Körper und Geist

Die Gesundheitseinrichtung Josefhof ist ein Kompetenzzentrum für stationäre Gesundheitsförderung und Prävention der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau. Aber der Josefhof in der Steiermark ist auch ein ganz besonderes Gebäude, in dem Gesundheit und Naturnähe zusammenfließen. Dies wurde mit dem Holzbaupreis für Gesundheitsbauten ausgezeichnet.

„Mit schwebender Eleganz schmiegt sich das riesige Bauvolumen des Josefhofs in die Landschaft. Drei schmale langgestreckte Baukörper sind wie eine Arena mit der Natur verschränkt“, heißt es im Jurytext, und weiter: „Die Eleganz zeigt sich in der Auflösung des Raumes – zwischen Öffnung nach außen in die Natur und innerer Zurückgezogenheit.“ 

 

Überwältigende Architektur

So lobte auch der steirische Gesundheits-Landesrat Christopher Drexler bei der Eröffnung im März vergangenen Jahres die „überwältigende Architektur des Hauses, die sich geschmeidig in die Landschaft einfügt.“ Wie viel Know How des Grazer Architektenbüro Dietger Wissounig ZT GmbH und auch der ausführenden Firmen hinter so einem Baupreis steckt, wird von den Gästen kaum wahrgenommen. 

 

Ein Symbol für Gesundheit

Diese kommen nämlich der Gesundheit wegen auf den Josefhof. „Er steht als Symbol für praktizierte Gesundheitspolitik, für Public Health, Gesundheitsförderung und Prävention, für Gesundheitskompetenz und wissenschaftliche Programme“, wie VAEB-Generaldirektor Kurt Völkl bei der Eröffnung meinte. Vollkommen logisch erscheint bei einem Gesundheitszentrum die Verwendung des Baustoffes Holz. Das dabei natürlich auch auf die anderen genutzten Werkstoffe größtmögliche Sorgfalt gelegt wurde, versteht sich wohl von selbst. „Die Nutzung von möglichst naturbelassenen, ungiftigen Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen und der sparsame Einsatz von Ortbeton und Kunststoffen, sind dem Heute geschuldet“, meint der Grazer Architekt Dietger Wissounig, der für die Planung verantwortlich war: „Durch den Einsatz von neuen technischen Erkenntnissen und der Verwendung von ökologischen Baustoffen wird eine sinnvolle Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt.“

 

Nachhaltigkeit in allen Bereichen

Es ist daher mehr als naheliegend, dass die RIGIPS Riduro Holzbauplatte, „die neueste technische Produktlösung für den Holzbau bei diesem Bauwerk ihre Verwendung findet“, meint Jens Koch, Leitung Fachberatung Holzbau bei RIGIPS Austria. Mehrere Gründe sprechen dafür, so Jens Koch: „RIGIPS Austria hat als einziger Gipskartonplatten Hersteller in Österreich auch einen Recycling Prozess implementiert.“ Die Platte ist vollständig recycelbar, da die neue Generation von Gipsplatten im Wesentlichen aus einem imprägnierten, faserverstärkten Gipskern und einer hochfesten Kartonummantelung besteht. Aber das ist noch nicht alles. „Die RIGIPS Riduro Holzbauplatte ist ein regionales Produkt mit sehr geringem CO2 Fußabdruck, denn die Transportwege sind kurz“, so Jens Koch. Das betrifft einerseits die minimalen Wege des Naturproduktes Gips zum Werk in Bad Aussee mittels Seilbahn und andererseits den Transport der fertigen Platten innerhalb der Steiermark zur Baustelle.

 

Viele unterschiedliche Räume

Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit spielt aber auch die Effizienz der Baumaterialien eine wichtige Rolle. Architekt Dietger Wissounig: „Das Tragwerk, das Fügen der Bauteile, wie Fensterelemente, Wandelemente, Türen und das bewusste Auswählen von naturbelassenen möglichst CO2-neutralen Materialien werden als Beitrag zum Erreichen eines möglichst niedrigen Primärenergiebedarfs verstanden.“ Damit dieser niedrige Energiebedarf erreicht wird, ist die Anforderungen an die benutzten Dämmstoffe hoch. Eine zusätzliche Herausforderung liegt darin, dass der Josefhof sehr viele unterschiedliche Räume beinhaltet: Wohnräume gibt es hier ebenso wie Seminar-, Speise-, Ambulanz- und Wasserbereiche. Christian Grau, Verkaufsrepräsentant ISOVER erklärt, welche Produkte zur Anwendung kamen und warum sie für das Projekt ideal waren: „Das Produkt ULTIMATE ist eine Hochleistungs-Mineralwolle mit Wärmeleitfähigkeit 0,034W/m.K und einem Schmelzpunkt über 1000° Celsius.“ Daher wird ULTIMATE besonders bei Konstruktionen – vor allem aus Holz – verwendet, bei denen erhöhter Brandschutz gefordert ist. „Das zweite Produkt MK-KF ist ein Passivhaus-Klemmfilz mit Wärmeleitfähigkeit 0,033W/m.K- zur Wärme- und Schalldämmung. Er wird dort eingesetzt, wo höchster Wärmeschutz gewünscht wird.“

So spielten alle Komponenten zusammen, und es wurde ein Bauwerk geschaffen, in dem sich Körper und Geist regenerieren können. VAEB-Generaldirektor Kurt Völkl zeigte sich erfreut über die gelungene Umsetzung des Projekts und nannte den neuen Josefhof „ein Vorzeigeprojekt der Baukunst“.