Was ist Luftschalldämmung?
Wenn eine Schallquelle, wie etwa die Membrane eines Lautsprechers, Schallenergie abstrahlt, kommt es zur Kompression der Luft vor der Schallquelle. Diese Kompression wird an die benachbarten Luftmoleküle weitergegeben, wodurch es zu einer Ausbreitung des „Schalldrucks“ in der Luft, der Luftschallübertragung, kommt.Bei der Luftschalldämmung geht es darum, diese Schallübertragung durch Bauteile wie Wände, Türen, Fenster und Dächer zu verhindern. Maßgeblich für die Luftschalldämmung eines Bauteiles ist dessen Schalldämmmaß R (in dB). Die Schalldämmung eines Bauteiles ist umso besser je höher die dB-Zahl des bewerteten Schalldämmmaßes Rw‘ ist.

Luftschalldämmung von massiven Bauteilen
Maßgeblich für die schalldämmende Wirkung von massiven Bauteilen ist deren Masse. Je höher die Masse umso besser ist die Luftschalldämmung. Allerdings heißt Verdopplung der Masse nicht zwangsweise Verdopplung der Luftschalldämmung: Die Verdopplung der Masse einer einschaligen Wand verbessert den gesamten R-Wert nur um 6 dB.
Verbesserung der Luftschalldämmung von massiven Bauteilen
Meist ist aus statischen und ökonomischen Gründen die Erhöhung der Masse eines Bauteiles nicht sinnvoll. Ein geeignetes Mittel zur deutlichen Verbesserung ist die Montage einer Vorsatzschale bzw. einer abgehängten Decke.Erreicht wird diese Verbesserung im Luftschallschutz dadurch, dass die Schallwelle öfters zwischen relativ schweren und harten und leichten und weichen Medien wechseln muss, wobei die Schallenergie durch Reibung im Material in Wärmeenergie umgewandelt wird. Diese steht dann auf der anderen Seite des Bauteils schließlich nicht mehr zum Abstrahlen zur Verfügung.

Luftschalldämmung beim Leichtbau
Die Luftschalldämmung beim Leichtbau (z.B. leichte Trennwände mit Metall- oder Holzunterkonstruktion, Dächer, abgehängte Decken, usw.) funktioniert nach dem „Masse-Feder-Masse“ Prinzip. Der „Masse-Feder-Masse“ Effekt tritt bei zweischaligen Bauteilen, bestehend aus zwei Schalen (2) mit den flächenbezogenen Massen M1 und M2 und einer möglichst weichen, federnden Zwischenschicht (1), ein.
Zweischalige Konstruktionen werden für bestmöglichen Schalldämmung mit einer elastischen, weichen, anpassungsfähigen Dämmung komplett ausgefüllt. Durch den Dämmstoff verringert sich die Kopplung der beiden Schalen, und es können sich keine Schallreflexionen im Zwischenraum ausbilden. Um gute Schalldämmwerte zu erreichen, bedarf es eines optimalen längenbezogenen Strömungswiderstandes r des Dämmstoffes.
Je höher dieser liegt, umso mehr Schallenergie wird durch Reibung der bewegten Luftteilchen in Wärme umgewandelt. Je feiner und dichter das Gewebe einer Mineralwolle, desto höher ist der Strömungswiderstand und die damit erzielte akustische Dämmwirkung.

Der längenbezogene Strömungswiderstand r soll für „Hohlraumfüller“ ≥ 5 [kPa s/m2] sein. Vorsicht ist bei Dämmstoffen mit hohen Rohdichten (schweres Material) geboten, da die Gefahr der Koppelung der beiden Schalen groß ist und damit der Vorteil des „Masse-Feder-Masse“ Systems wieder zunichtegemacht würde.
Auch ein zu hoher Strömungswiderstand von z.B. 80 kPa s/m² (sehr „dichtes“ Material) verschlechtert die Schalldämmung.